DGA Faces #08 Babette Berndt
Babette Berndt eröffnet am 1. November 2025 ihre Ausstellung »Wilde Mischung« im Druckgraphik Atelier. Die Vernissage findet ab 15:00 Uhr statt.

Zur Künstlerin:
Nach dem Abitur begann ich zweigleisig zu fahren: Ich studierte u. A. Biologie und nahm gleichzeitig jahrelang intensiv Malunterricht.
Berufsbedingt habe ich viel mit Tieren zu tun. Das beeinflusst auch meine Motivauswahl, da ich zu Tieren eine tiefe Affinität habe und sich für mich oft Gelegenheiten zu beeindruckenden Begegnungen mit Tieren ergeben.
In meiner Freizeit skizziere und drucke ich das, was ich liebe, was mich beeindruckt.
Diese Zweigleisigkeit setzt sich also bis heute fort, nur das künstlerische Medium hat sich geändert.
Wie kamst du zum Titel »Wilde Mischung«?
Sowohl bei der Auswahl der Motive als auch bei den Drucktechniken gibt es für mich kein festes Schema, wie ich vorgehe.
Ich genieße es, vor allem Menschen und Tieren zu begegnen oder über Landschaften zu staunen.
Oft werden diese Momente zunächst mit einfachen Skizzen oder an Hand von Fotos festgehalten. Später werden dann Details weggelassen oder betont und so die endgültige Vorlage für die Druckplatten geschaffen.

Was fasziniert dich am Drucken?
Jeder Druckplatte gehen oft lange Entwurfsprozesse mit vielen Skizzen voraus, die manchmal sehr lange darauf warten, zum richtigen Moment in der richtigen Technik in einen Druck umgesetzt zu werden.
Verschiedene Drucktechniken ermöglichen es mir, mal spontaner, mal geplanter zu arbeiten. So will ich mich beim Arbeiten auch nicht hauptsächlich für eine Technik entscheiden, sondern habe neben Kaltnadelradierungen und Holzschnitten auch Aquatinta und Lithografie für mich entdeckt
Beim Drucken selbst steht für mich vor allem das haptische Erlebnis im Vordergrund, sowohl beim Herstellen der Druckplatten, als auch beim Umgang mit den Farben und mit den Druckpressen.
Aus einer einzelnen Druckplatte können dann je nach Farbe und Technik ganz unterschiedliche Bilder entstehen.
Woher nimmst du deine Inspiration für Motive? Kannst du Quellen empfehlen?
Die Motive ergeben sich für mich ganz von selbst durch Momente und Begegnungen, die mich beeindrucken.
Es gibt keine geplante Auswahl der Motive. Ich versuche, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen und auch die Schönheit zunächst unspektakulär wirkender Situationen wahrzunehmen.
Besonders fasziniert hat mich aber die Schönheit der schwedischen Arktis mit ihren Menschen und Tieren. Das Licht dort im Winter ist oft weiß und blau von einer unglaublichen Intensität.
Welche Künstler*innen findest du besonders interessant?
Nachhaltig beeindruckt haben mich die kraftvollen und lebendigen Holzschnitte von Karl Schmidt-Rottluff, die oft Details zeigen, die im Alltag leicht übersehen werden.
Aber auch generell sind die Drucke und Gemälde der Berliner KG Brücke für mich eine immer wiederkehrende Quelle der Inspiration.
In der Reihe »DGA Faces« stellen wir nach und nach die hier schaffenden Künstler*innen vor. Auf diesem Wege teilen wir das geballte Druck-Wissen des Ateliers auch auf digitalem Weg mit euch!