Ausstellung »Vom Schwirren und Schwimmen«

Druckgraphiken zur Großartigkeit im Unauffälligen
08.11. – 07.12.2024
Künstlerin: Yvette Röske

Eine Aquatinta Radierung die zwei Haus-Feldwespen (Polistes dominula) in Blautönen zeigt.
Aquatinta, Polistes-Damen, ©Yvette Röske

Die Strukturen des Seins liegen nicht offen, sie liegen meist verborgen. Es sind die kleinen Dinge mit ihren Beziehungen zueinander, aus denen sich Strukturen bilden. Das scheinbar Unbedeutende offenbart in seinen Details eine Schönheit, die nur beim genauen Hinsehen zu erfassen ist. Yvette Röskes Arbeiten nähern sich diesen Details mit Neugier und Staunen und zeigen dabei die Großartigkeit im Unauffälligen.

Ein großer Teil der ausgewählten Grafiken beschäftigt sich mit den Fragen: Was sieht der Mensch im Tier? Was nimmt das Tier vom Menschen wahr? Natürlich ist die zweite Frage nicht zu beantworten. So bleibt es dabei: Der Mensch spiegelt sich und seine Vorstellungen. Der auf vielen der Blätter hergestellte Blickkontakt fordert den Betrachter auf, an der Debatte teilzunehmen.

Die Vorgehensweise bei der Erschaffung einer Druckgrafik gleicht für Yvette Röske einer Metamorphose, einer Annäherung. Mit Liebe zum Detail und aufmerksamer Wahrnehmung beginnt sie die mit den ersten Skizzen, um über die Äußerlichkeiten das Wesen des Dargestellten und die emotionale Verbindung zu erfassen.  Im nächsten Schritt, der Umarbeitung zum Druckmotiv, nähert sie sich dem dem Kern des Motivs durch Weglassen. Die Übertragung auf die Druckplatte schließlich bringt häufig Unwägbarkeiten mit sich. Das ist ein erwünschter Effekt, der eine zu genaue Planung wieder aufbricht.

Yvette Röske lebt und arbeitet bei und in Berlin. Die Suche nach Zusammenhängen führte sie zuerst zu einem naturwissenschaftlichen Studium. Auch heute ist ihre hauptberufliche Tätigkeit mit der Suche nach Erkenntnis verbunden. Gleichzeitig begleitete sie der Drang zum kreativen Handeln seit ihrer Kindheit. Der Entschluss, im Herbst 2014 den ersten Kurs zur Druckgrafik im Atelier des Berliner Künstlers Eberhard Hartwig aufzusuchen, war ein Aufbruch zu neuen Möglichkeiten. Heute ist ihre bevorzugte Technik Aquatinta. Das Experimentieren mit verschiedenen Drucktechniken bleibt jedoch wichtiger Bestandteil des künstlerischen Arbeitens. Inzwischen waren Ihre Grafiken in mehreren Ausstellungen in Italien und Deutschland zu sehen.